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{"id":444,"date":"2019-10-15T13:45:24","date_gmt":"2019-10-15T11:45:24","guid":{"rendered":"https:\/\/postnatalewelt.de\/?p=444"},"modified":"2019-10-15T13:45:24","modified_gmt":"2019-10-15T11:45:24","slug":"vom-gefuehl-eine-schlechte-mutter-zu-sein","status":"publish","type":"post","link":"https:\/\/postnatalewelt.de\/blog\/2019\/10\/15\/vom-gefuehl-eine-schlechte-mutter-zu-sein\/","title":{"rendered":"15. Blogtober – Vom Gef\u00fchl eine schlechte Mutter zu sein"},"content":{"rendered":"\n

Eines gleich zu Anfang: DU – ja genau DU – bist RICHTIG so wie DU bist!<\/p>\n\n\n\n

Frisch geborene Mama<\/strong><\/h4>\n\n\n\n

War ich aufgeregt, als ich Mama wurde. Mein Start war alles andere als sch\u00f6n: Nachzulesen im Beitrag Meine Traumgeburt, die zum Alptraum wurde<\/a><\/p>\n\n\n\n

Aber egal wie du als Mama startest; niemand kann dich darauf vorbereiten, am allerwenigsten du selbst.\u00a0
Pl\u00f6tzlich ist da dieses kleine W\u00fcrmchen, das Tag und Nacht k\u00f6rperliche Bed\u00fcrfnisse hat und zus\u00e4tzlich Geborgenheit, Sicherheit und N\u00e4he braucht.\u00a0<\/p>\n\n\n\n

Wir geraten da ziemlich schnell in der Schiene nicht mehr auf unsere Bed\u00fcrfnisse zu achten, wenn wir nicht aufpassen. Auch dazu hatte ich bereits geschrieben: Warum Bed\u00fcrfnisse missachten so eine schlechte Idee ist <\/a><\/p>\n\n\n\n

Das gesamte Leben krempelt sich um. Unternehmungen werden anders, die Beziehung zum Partner \u00e4ndert sich und am allerwichtigsten: Deine Pers\u00f6nlichkeit \u00e4ndert sich mit. <\/p>\n\n\n\n

Denn du hast ein Neues Teil-Ich entwickelt: Mama sein!<\/p>\n\n\n\n

Das kann wundersch\u00f6n sein, aber auch sehr anstrengend und belastend.<\/p>\n\n\n\n

Ich will eine perfekte Mama sein<\/strong><\/h4>\n\n\n\n

Da geht es los! <\/p>\n\n\n\n

Jedes Schreien meines Kindes ist ja ein Hilferuf – nat\u00fcrlich muss ich irgendwie helfen. Wickeln, nachts da sein, am besten noch den Partner schonen, weil der geht ja arbeiten. Oder: Du bist alleinbegleitend und hast niemanden in der N\u00e4he, der mal aushilft.\u00a0Da fangen die ersten Stresssituationen an. <\/p>\n\n\n\n

Bei den anderen sieht das doch so einfach aus. Die haben immer dieses perfekte niedliche Kind, das niemals schreit und bereits durchschl\u00e4ft!\u00a0Dann mit dem Partner ins Kino und lecker essen, weil die Gro\u00dfeltern nichts lieber tun als mehrmals die Woche auf den Nachwuchs aufzupassen. Mit einem Jahr geht das Kind ohne Probleme in den Kindergarten und Mama wieder arbeiten. Der Haushalt sieht immer perfekt aus usw\u2026<\/p>\n\n\n\n

\u00c4hm, ja irgendwie beschreibe ich grad so eine Barbie-Familie oder?<\/p>\n\n\n\n

Wir neigen so schnell dazu uns mit anderen zu vergleichen und dann picken wir uns das raus was bei uns schief l\u00e4uft und bei anderen anscheinend so perfekt. <\/p>\n\n\n\n

So, jetzt ist der Druck da! Warum krieg ich das nicht hin?
Warum sehe ich nicht perfekt aus, habe einen sauberen Haushalt, ein wohlerzogenes braves Kind, ein spannendes Sexualleben und eine Karriere in meinem Traumberuf?\u00a0<\/p>\n\n\n\n

Ernsthaft? Wer hat das wirklich? <\/p>\n\n\n\n

Wie unsere Erziehung uns pr\u00e4gt<\/strong><\/h4>\n\n\n\n

Woher kommt es, dass wir \u201eperfekt\u201c sein wollen? <\/p>\n\n\n\n

Eigentlich – meine Meinung – wollen wir doch \u201egl\u00fccklich\u201c sein oder?<\/p>\n\n\n\n

Als Kind haben wir mindestens eine Bezugsperson. Wir sind abh\u00e4ngig von ihr, k\u00f6rperlich sowie psychisch. Sehr schnell fangen wir an eine eigene Pers\u00f6nlichkeit zu entwickeln, die Umgebung mit allen Sinnen zu erforschen und spielerisch zu lernen. <\/p>\n\n\n\n

Was die Bezugsperson sehr schnell tut: Grenzen und Regeln beibringen, oft leider willk\u00fcrlich.<\/p>\n\n\n\n

Viele unserer Eltern machen das auch nicht mit Absicht. Da schwingen die eigenen \u00c4ngste und Sorgen mit. Wir wollen alle nur das Beste f\u00fcr unsere Kinder!<\/p>\n\n\n\n

Je nachdem wie wir erzogen wurden sagt uns unser \u201eBauchgef\u00fchl\u201c wie wir unsere Kinder erziehen. <\/p>\n\n\n\n

Als Kind und Jugendlicher wurden wir von den Menschen um uns herum bereits ma\u00dfgeblich beeinflusst. Wir haben versucht nachzuahmen, irgendwann auch uns untereinander zu messen. Lob tut gut, gewinnen ist toll, der Beste in etwas zu sein machte mich kurzzeitig gl\u00fccklich!<\/p>\n\n\n\n

In meiner Familie schwang f\u00fcr mich immer mit, dass ich irgendwie falsch bin und gute Noten haben muss oder d\u00fcnn sein muss um sp\u00e4ter\/in der Zukunft etwas zu werden. Gesagt wurde mir nur letzteres mit den Noten und der Figur. <\/p>\n\n\n\n

Bestimmtes Verhalten oder Gef\u00fchle wurden nicht gerne gesehen. Wut sollte verdr\u00e4ngt werden indem ich auf mein Zimmer geschickt wurde (das kam mit der Zeit immer seltener vor)<\/p>\n\n\n\n

Ich war ein sehr sch\u00fcchternes und ruhiges Kind, achja und immer lieb\u2026 <\/p>\n\n\n\n

Aber als Jugendliche konnte ich keine Verantwortung \u00fcbernehmen und war schlecht in der Schule. Ich konnte mir bestimmte Sachen nicht merken und war faul sowie chaotisch.\u00a0
Ich habe versucht mich anzupassen, mich immer weiter zur\u00fcckgezogen, Gef\u00fchle verdr\u00e4ngt.\u00a0<\/p>\n\n\n\n

Meine Eltern haben mich also tief gepr\u00e4gt und ich habe den Eindruck gewonnen falsch zu sein.<\/p>\n\n\n\n

Das habe ich sp\u00e4ter als Mutter immer noch geglaubt.<\/p>\n\n\n\n

Ich hatte also st\u00e4ndig das Gef\u00fchl ich sei eine schlechte Mutter – ich k\u00f6nne meinem Kind nicht helfen, obwohl ich mich schon aufopferte und immer mein Bestes gab. Ich dachte ich w\u00e4re ein Versager.<\/p>\n\n\n\n

In Wirklichkeit kamen diese ganzen Annahmen aus meiner eigenen Erziehung. Weil ich nicht so angenommen wurde wie ich war. Der Frust war gro\u00df, weil ich es einfach nicht schaffte perfekt zu sein.<\/p>\n\n\n\n

Und nein, ich bin immer noch nicht perfekt und vielleicht auch keine gute Mutter. Ist das wichtig?<\/p>\n\n\n\n

Der Traum wird Realit\u00e4t<\/strong><\/h4>\n\n\n\n

Bei mir sieht es immer aus wie bei Hempels unterm Sofa – st\u00f6rt \u00fcbrigens keinen Besuch mehr seit ich das Thema losgelassen habe. (Oder sie sind so h\u00f6flich und sagen nichts, hihi)<\/p>\n\n\n\n

Meine Tochter ist hochsensibel – wie ich – und geht nicht in den Kindergarten, aber dadurch bekomme ich s\u00e4mtliche Entwicklungsschritte zu Hause mit und sie ist durch diese N\u00e4he gef\u00fchlt \u201ebraver\u201c als viele andere Kinder. <\/p>\n\n\n\n

Die Beziehung zu meinem Mann ist eher auf das Wochenende reduziert, aber durch Zeitfenster in denen wir ausf\u00fchrlich reden und wundersch\u00f6ne Ausfl\u00fcge zu dritt habe ich keine Defizite mehr. <\/p>\n\n\n\n

Mein Studium musste ich abbrechen, aber jetzt kann ich das tun was ich mich sonst nie getraut h\u00e4tte: Ein eigenes Online-Business mit meinem Herzensthema aufbauen. <\/p>\n\n\n\n

Und ich mag meinen K\u00f6rper wie er ist. Mag ich etwas nicht, dann stelle ich was um! Derzeit verzichte zum Beispiel auf S\u00fc\u00dfigkeiten und mache mehr Sport. Schon f\u00fchle ich mich besser. <\/p>\n\n\n\n

Mein Leben ist alles andere als perfekt, aber ich bin gl\u00fccklich und ich bin richtig so wie ich bin!<\/p>\n\n\n\n

Meine Tochter zeigt mir sehr deutlich wenn ich mich gerade daneben benommen habe – also in dem Moment eine doofe Mama war – aber so schnell sie sauer und frustriert ist, so schnell vergibt sie mir auch wieder. Und ich entschuldige mich f\u00fcr meine Wutausbr\u00fcche, die echt nie was mit meiner Tochter zu tun haben. <\/p>\n\n\n\n

Wir haben eine wunderbar starke Bindung aufgebaut in der wir doof sein d\u00fcrfen, ja in der wir einfach sein d\u00fcrfen. <\/p>\n\n\n\n

Keine perfekte Mama, keine perfekte Tochter, aber eine richtige und ehrliche Beziehung. <\/p>\n\n\n\n

Sei unperfekt mit mir\u00a0
Deine Julia Amelie<\/p>\n\n\n\n

Photo by\u00a0Jon Flobrant<\/a>\u00a0on\u00a0Unsplash<\/a>
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Eines gleich zu Anfang: DU – ja genau DU – bist RICHTIG so wie DU bist! Frisch geborene Mama War ich aufgeregt, als ich Mama wurde. Mein Start war alles andere als sch\u00f6n: Nachzulesen im Beitrag Meine Traumgeburt, die zum Alptraum wurde Aber egal wie du als Mama startest; niemand kann dich darauf vorbereiten, am allerwenigsten du selbst.\u00a0Pl\u00f6tzlich ist da dieses kleine W\u00fcrmchen, das Tag und Nacht k\u00f6rperliche Bed\u00fcrfnisse hat und zus\u00e4tzlich Geborgenheit, Sicherheit und N\u00e4he braucht.\u00a0 Wir geraten da ziemlich schnell in der Schiene nicht mehr auf unsere Bed\u00fcrfnisse zu achten, wenn wir nicht aufpassen. Auch dazu hatte ich bereits geschrieben: Warum Bed\u00fcrfnisse missachten so eine schlechte Idee ist Das gesamte Leben krempelt sich um. Unternehmungen werden anders, die Beziehung zum Partner \u00e4ndert sich und am allerwichtigsten: Deine Pers\u00f6nlichkeit \u00e4ndert sich mit.  Denn du hast ein Neues Teil-Ich entwickelt: Mama sein! Das kann wundersch\u00f6n sein, aber auch sehr anstrengend und belastend. Ich will eine perfekte Mama sein Da geht es los!  Jedes Schreien meines Kindes ist ja ein Hilferuf – nat\u00fcrlich muss ich irgendwie helfen. Wickeln, nachts da sein, am besten noch den Partner schonen, weil der geht ja arbeiten. Oder: Du bist alleinbegleitend und hast niemanden in der N\u00e4he, der mal aushilft.\u00a0Da fangen die ersten Stresssituationen an. Bei den anderen sieht das doch so einfach aus. Die haben immer dieses perfekte niedliche Kind, das niemals schreit und bereits durchschl\u00e4ft!\u00a0Dann mit dem Partner ins Kino und lecker essen, weil die Gro\u00dfeltern nichts lieber tun als mehrmals die Woche auf den Nachwuchs aufzupassen. Mit einem Jahr geht das Kind ohne Probleme in den Kindergarten und Mama wieder arbeiten. Der Haushalt sieht immer perfekt aus usw\u2026 \u00c4hm, ja irgendwie beschreibe ich grad so eine Barbie-Familie oder? Wir neigen so schnell dazu uns mit anderen zu vergleichen und dann picken wir uns das raus was bei uns schief l\u00e4uft und bei anderen anscheinend so perfekt.  So, jetzt ist der Druck da! Warum krieg ich das nicht hin?Warum sehe ich nicht perfekt aus, habe einen sauberen Haushalt, ein wohlerzogenes braves Kind, ein spannendes Sexualleben und eine Karriere in meinem Traumberuf?\u00a0 Ernsthaft? Wer hat das wirklich?  Wie unsere Erziehung uns pr\u00e4gt Woher kommt es, dass wir \u201eperfekt\u201c sein wollen?  Eigentlich – meine Meinung – wollen wir doch \u201egl\u00fccklich\u201c sein oder? Als Kind haben wir mindestens eine Bezugsperson. Wir sind abh\u00e4ngig von ihr, k\u00f6rperlich sowie psychisch. Sehr schnell fangen wir an eine eigene Pers\u00f6nlichkeit zu entwickeln, die Umgebung mit allen Sinnen zu erforschen und spielerisch zu lernen.  Was die Bezugsperson sehr schnell tut: Grenzen und Regeln beibringen, oft leider willk\u00fcrlich. Viele unserer Eltern machen das auch nicht mit Absicht. Da schwingen die eigenen \u00c4ngste und Sorgen mit. Wir wollen alle nur das Beste f\u00fcr unsere Kinder! Je nachdem wie wir erzogen wurden sagt uns unser \u201eBauchgef\u00fchl\u201c wie wir unsere Kinder erziehen.  Als Kind und Jugendlicher wurden wir von den Menschen um uns herum bereits ma\u00dfgeblich beeinflusst. Wir haben versucht nachzuahmen, irgendwann auch uns untereinander zu messen. Lob tut gut, gewinnen ist toll, der Beste in etwas zu sein machte mich kurzzeitig gl\u00fccklich! In meiner Familie schwang f\u00fcr mich immer mit, dass ich irgendwie falsch bin und gute Noten haben muss oder d\u00fcnn sein muss um sp\u00e4ter\/in der Zukunft etwas zu werden. Gesagt wurde mir nur letzteres mit den Noten und der Figur.  Bestimmtes Verhalten oder Gef\u00fchle wurden nicht gerne gesehen. Wut sollte verdr\u00e4ngt werden indem ich auf mein Zimmer geschickt wurde (das kam mit der Zeit immer seltener vor) Ich war ein sehr sch\u00fcchternes und ruhiges Kind, achja und immer lieb\u2026  Aber als Jugendliche konnte ich keine Verantwortung \u00fcbernehmen und war schlecht in der Schule. Ich konnte mir bestimmte Sachen nicht merken und war faul sowie chaotisch.\u00a0Ich habe versucht mich anzupassen, mich immer weiter zur\u00fcckgezogen, Gef\u00fchle verdr\u00e4ngt.\u00a0 Meine Eltern haben mich also tief gepr\u00e4gt und ich habe den Eindruck gewonnen falsch zu sein. Das habe ich sp\u00e4ter als Mutter immer noch geglaubt. Ich hatte also st\u00e4ndig das Gef\u00fchl ich sei eine schlechte Mutter – ich k\u00f6nne meinem Kind nicht helfen, obwohl ich mich schon aufopferte und immer mein Bestes gab. Ich dachte ich w\u00e4re ein Versager. In Wirklichkeit kamen diese ganzen Annahmen aus meiner eigenen Erziehung. Weil ich nicht so angenommen wurde wie ich war. Der Frust war gro\u00df, weil ich es einfach nicht schaffte perfekt zu sein. Und nein, ich bin immer noch nicht perfekt und vielleicht auch keine gute Mutter. Ist das wichtig? Der Traum wird Realit\u00e4t Bei mir sieht es immer aus wie bei Hempels unterm Sofa – st\u00f6rt \u00fcbrigens keinen Besuch mehr seit ich das Thema losgelassen habe. (Oder sie sind so h\u00f6flich und sagen nichts, hihi) Meine Tochter ist hochsensibel – wie ich – und geht nicht in den Kindergarten, aber dadurch bekomme ich s\u00e4mtliche Entwicklungsschritte zu Hause mit und sie ist durch diese N\u00e4he gef\u00fchlt \u201ebraver\u201c als viele andere Kinder.  Die Beziehung zu meinem Mann ist eher auf das Wochenende reduziert, aber durch Zeitfenster in denen wir ausf\u00fchrlich reden und wundersch\u00f6ne Ausfl\u00fcge zu dritt habe ich keine Defizite mehr.  Mein Studium musste ich abbrechen, aber jetzt kann ich das tun was ich mich sonst nie getraut h\u00e4tte: Ein eigenes Online-Business mit meinem Herzensthema aufbauen.  Und ich mag meinen K\u00f6rper wie er ist. Mag ich etwas nicht, dann stelle ich was um! Derzeit verzichte zum Beispiel auf S\u00fc\u00dfigkeiten und mache mehr Sport. Schon f\u00fchle ich mich besser.  Mein Leben ist alles andere als perfekt, aber ich bin gl\u00fccklich und ich bin richtig so wie ich bin! Meine Tochter zeigt mir sehr deutlich wenn ich mich gerade daneben benommen habe – also in dem Moment eine doofe Mama war – aber so schnell sie sauer und frustriert ist, so schnell vergibt sie mir auch wieder. Und ich entschuldige mich f\u00fcr meine Wutausbr\u00fcche, die echt nie was mit meiner Tochter zu tun haben.  Wir haben eine wunderbar starke Bindung aufgebaut in der wir doof sein d\u00fcrfen, ja in der wir einfach sein d\u00fcrfen.  Keine perfekte Mama, keine perfekte Tochter, aber eine richtige und ehrliche Beziehung.  Sei unperfekt mit mir\u00a0Deine Julia Amelie Photo by\u00a0Jon Flobrant\u00a0on\u00a0Unsplash<\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":445,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[43,94,7,2],"tags":[13,53,99,98,100],"class_list":["post-444","post","type-post","status-publish","format-standard","has-post-thumbnail","hentry","category-beduerfnisse","category-blogtober","category-erziehung","category-gefuehle","tag-beduerfnisse","tag-erziehung","tag-gefuehle","tag-mutterschaft","tag-unperfekt"],"yoast_head":"\n15. 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Ich will eine perfekte Mama sein Da geht es los!  Jedes Schreien meines Kindes ist ja ein Hilferuf – nat\u00fcrlich muss ich irgendwie helfen. Wickeln, nachts da sein, am besten noch den Partner schonen, weil der geht ja arbeiten. Oder: Du bist alleinbegleitend und hast niemanden in der N\u00e4he, der mal aushilft.\u00a0Da fangen die ersten Stresssituationen an. Bei den anderen sieht das doch so einfach aus. Die haben immer dieses perfekte niedliche Kind, das niemals schreit und bereits durchschl\u00e4ft!\u00a0Dann mit dem Partner ins Kino und lecker essen, weil die Gro\u00dfeltern nichts lieber tun als mehrmals die Woche auf den Nachwuchs aufzupassen. Mit einem Jahr geht das Kind ohne Probleme in den Kindergarten und Mama wieder arbeiten. Der Haushalt sieht immer perfekt aus usw\u2026 \u00c4hm, ja irgendwie beschreibe ich grad so eine Barbie-Familie oder? Wir neigen so schnell dazu uns mit anderen zu vergleichen und dann picken wir uns das raus was bei uns schief l\u00e4uft und bei anderen anscheinend so perfekt.  So, jetzt ist der Druck da! Warum krieg ich das nicht hin?Warum sehe ich nicht perfekt aus, habe einen sauberen Haushalt, ein wohlerzogenes braves Kind, ein spannendes Sexualleben und eine Karriere in meinem Traumberuf?\u00a0 Ernsthaft? Wer hat das wirklich?  Wie unsere Erziehung uns pr\u00e4gt Woher kommt es, dass wir \u201eperfekt\u201c sein wollen?  Eigentlich – meine Meinung – wollen wir doch \u201egl\u00fccklich\u201c sein oder? Als Kind haben wir mindestens eine Bezugsperson. Wir sind abh\u00e4ngig von ihr, k\u00f6rperlich sowie psychisch. Sehr schnell fangen wir an eine eigene Pers\u00f6nlichkeit zu entwickeln, die Umgebung mit allen Sinnen zu erforschen und spielerisch zu lernen.  Was die Bezugsperson sehr schnell tut: Grenzen und Regeln beibringen, oft leider willk\u00fcrlich. Viele unserer Eltern machen das auch nicht mit Absicht. Da schwingen die eigenen \u00c4ngste und Sorgen mit. Wir wollen alle nur das Beste f\u00fcr unsere Kinder! Je nachdem wie wir erzogen wurden sagt uns unser \u201eBauchgef\u00fchl\u201c wie wir unsere Kinder erziehen.  Als Kind und Jugendlicher wurden wir von den Menschen um uns herum bereits ma\u00dfgeblich beeinflusst. Wir haben versucht nachzuahmen, irgendwann auch uns untereinander zu messen. Lob tut gut, gewinnen ist toll, der Beste in etwas zu sein machte mich kurzzeitig gl\u00fccklich! In meiner Familie schwang f\u00fcr mich immer mit, dass ich irgendwie falsch bin und gute Noten haben muss oder d\u00fcnn sein muss um sp\u00e4ter\/in der Zukunft etwas zu werden. Gesagt wurde mir nur letzteres mit den Noten und der Figur.  Bestimmtes Verhalten oder Gef\u00fchle wurden nicht gerne gesehen. Wut sollte verdr\u00e4ngt werden indem ich auf mein Zimmer geschickt wurde (das kam mit der Zeit immer seltener vor) Ich war ein sehr sch\u00fcchternes und ruhiges Kind, achja und immer lieb\u2026  Aber als Jugendliche konnte ich keine Verantwortung \u00fcbernehmen und war schlecht in der Schule. Ich konnte mir bestimmte Sachen nicht merken und war faul sowie chaotisch.\u00a0Ich habe versucht mich anzupassen, mich immer weiter zur\u00fcckgezogen, Gef\u00fchle verdr\u00e4ngt.\u00a0 Meine Eltern haben mich also tief gepr\u00e4gt und ich habe den Eindruck gewonnen falsch zu sein. Das habe ich sp\u00e4ter als Mutter immer noch geglaubt. Ich hatte also st\u00e4ndig das Gef\u00fchl ich sei eine schlechte Mutter – ich k\u00f6nne meinem Kind nicht helfen, obwohl ich mich schon aufopferte und immer mein Bestes gab. Ich dachte ich w\u00e4re ein Versager. In Wirklichkeit kamen diese ganzen Annahmen aus meiner eigenen Erziehung. Weil ich nicht so angenommen wurde wie ich war. Der Frust war gro\u00df, weil ich es einfach nicht schaffte perfekt zu sein. Und nein, ich bin immer noch nicht perfekt und vielleicht auch keine gute Mutter. Ist das wichtig? Der Traum wird Realit\u00e4t Bei mir sieht es immer aus wie bei Hempels unterm Sofa – st\u00f6rt \u00fcbrigens keinen Besuch mehr seit ich das Thema losgelassen habe. (Oder sie sind so h\u00f6flich und sagen nichts, hihi) Meine Tochter ist hochsensibel – wie ich – und geht nicht in den Kindergarten, aber dadurch bekomme ich s\u00e4mtliche Entwicklungsschritte zu Hause mit und sie ist durch diese N\u00e4he gef\u00fchlt \u201ebraver\u201c als viele andere Kinder.  Die Beziehung zu meinem Mann ist eher auf das Wochenende reduziert, aber durch Zeitfenster in denen wir ausf\u00fchrlich reden und wundersch\u00f6ne Ausfl\u00fcge zu dritt habe ich keine Defizite mehr.  Mein Studium musste ich abbrechen, aber jetzt kann ich das tun was ich mich sonst nie getraut h\u00e4tte: Ein eigenes Online-Business mit meinem Herzensthema aufbauen.  Und ich mag meinen K\u00f6rper wie er ist. Mag ich etwas nicht, dann stelle ich was um! Derzeit verzichte zum Beispiel auf S\u00fc\u00dfigkeiten und mache mehr Sport. Schon f\u00fchle ich mich besser.  Mein Leben ist alles andere als perfekt, aber ich bin gl\u00fccklich und ich bin richtig so wie ich bin! Meine Tochter zeigt mir sehr deutlich wenn ich mich gerade daneben benommen habe – also in dem Moment eine doofe Mama war – aber so schnell sie sauer und frustriert ist, so schnell vergibt sie mir auch wieder. 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Mein Start war alles andere als sch\u00f6n: Nachzulesen im Beitrag Meine Traumgeburt, die zum Alptraum wurde Aber egal wie du als Mama startest; niemand kann dich darauf vorbereiten, am allerwenigsten du selbst.\u00a0Pl\u00f6tzlich ist da dieses kleine W\u00fcrmchen, das Tag und Nacht k\u00f6rperliche Bed\u00fcrfnisse hat und zus\u00e4tzlich Geborgenheit, Sicherheit und N\u00e4he braucht.\u00a0 Wir geraten da ziemlich schnell in der Schiene nicht mehr auf unsere Bed\u00fcrfnisse zu achten, wenn wir nicht aufpassen. Auch dazu hatte ich bereits geschrieben: Warum Bed\u00fcrfnisse missachten so eine schlechte Idee ist Das gesamte Leben krempelt sich um. Unternehmungen werden anders, die Beziehung zum Partner \u00e4ndert sich und am allerwichtigsten: Deine Pers\u00f6nlichkeit \u00e4ndert sich mit.  Denn du hast ein Neues Teil-Ich entwickelt: Mama sein! Das kann wundersch\u00f6n sein, aber auch sehr anstrengend und belastend. Ich will eine perfekte Mama sein Da geht es los!  Jedes Schreien meines Kindes ist ja ein Hilferuf – nat\u00fcrlich muss ich irgendwie helfen. Wickeln, nachts da sein, am besten noch den Partner schonen, weil der geht ja arbeiten. Oder: Du bist alleinbegleitend und hast niemanden in der N\u00e4he, der mal aushilft.\u00a0Da fangen die ersten Stresssituationen an. Bei den anderen sieht das doch so einfach aus. Die haben immer dieses perfekte niedliche Kind, das niemals schreit und bereits durchschl\u00e4ft!\u00a0Dann mit dem Partner ins Kino und lecker essen, weil die Gro\u00dfeltern nichts lieber tun als mehrmals die Woche auf den Nachwuchs aufzupassen. Mit einem Jahr geht das Kind ohne Probleme in den Kindergarten und Mama wieder arbeiten. Der Haushalt sieht immer perfekt aus usw\u2026 \u00c4hm, ja irgendwie beschreibe ich grad so eine Barbie-Familie oder? Wir neigen so schnell dazu uns mit anderen zu vergleichen und dann picken wir uns das raus was bei uns schief l\u00e4uft und bei anderen anscheinend so perfekt.  So, jetzt ist der Druck da! Warum krieg ich das nicht hin?Warum sehe ich nicht perfekt aus, habe einen sauberen Haushalt, ein wohlerzogenes braves Kind, ein spannendes Sexualleben und eine Karriere in meinem Traumberuf?\u00a0 Ernsthaft? Wer hat das wirklich?  Wie unsere Erziehung uns pr\u00e4gt Woher kommt es, dass wir \u201eperfekt\u201c sein wollen?  Eigentlich – meine Meinung – wollen wir doch \u201egl\u00fccklich\u201c sein oder? Als Kind haben wir mindestens eine Bezugsperson. Wir sind abh\u00e4ngig von ihr, k\u00f6rperlich sowie psychisch. Sehr schnell fangen wir an eine eigene Pers\u00f6nlichkeit zu entwickeln, die Umgebung mit allen Sinnen zu erforschen und spielerisch zu lernen.  Was die Bezugsperson sehr schnell tut: Grenzen und Regeln beibringen, oft leider willk\u00fcrlich. Viele unserer Eltern machen das auch nicht mit Absicht. Da schwingen die eigenen \u00c4ngste und Sorgen mit. Wir wollen alle nur das Beste f\u00fcr unsere Kinder! Je nachdem wie wir erzogen wurden sagt uns unser \u201eBauchgef\u00fchl\u201c wie wir unsere Kinder erziehen.  Als Kind und Jugendlicher wurden wir von den Menschen um uns herum bereits ma\u00dfgeblich beeinflusst. Wir haben versucht nachzuahmen, irgendwann auch uns untereinander zu messen. Lob tut gut, gewinnen ist toll, der Beste in etwas zu sein machte mich kurzzeitig gl\u00fccklich! In meiner Familie schwang f\u00fcr mich immer mit, dass ich irgendwie falsch bin und gute Noten haben muss oder d\u00fcnn sein muss um sp\u00e4ter\/in der Zukunft etwas zu werden. Gesagt wurde mir nur letzteres mit den Noten und der Figur.  Bestimmtes Verhalten oder Gef\u00fchle wurden nicht gerne gesehen. Wut sollte verdr\u00e4ngt werden indem ich auf mein Zimmer geschickt wurde (das kam mit der Zeit immer seltener vor) Ich war ein sehr sch\u00fcchternes und ruhiges Kind, achja und immer lieb\u2026  Aber als Jugendliche konnte ich keine Verantwortung \u00fcbernehmen und war schlecht in der Schule. Ich konnte mir bestimmte Sachen nicht merken und war faul sowie chaotisch.\u00a0Ich habe versucht mich anzupassen, mich immer weiter zur\u00fcckgezogen, Gef\u00fchle verdr\u00e4ngt.\u00a0 Meine Eltern haben mich also tief gepr\u00e4gt und ich habe den Eindruck gewonnen falsch zu sein. Das habe ich sp\u00e4ter als Mutter immer noch geglaubt. Ich hatte also st\u00e4ndig das Gef\u00fchl ich sei eine schlechte Mutter – ich k\u00f6nne meinem Kind nicht helfen, obwohl ich mich schon aufopferte und immer mein Bestes gab. Ich dachte ich w\u00e4re ein Versager. In Wirklichkeit kamen diese ganzen Annahmen aus meiner eigenen Erziehung. Weil ich nicht so angenommen wurde wie ich war. Der Frust war gro\u00df, weil ich es einfach nicht schaffte perfekt zu sein. Und nein, ich bin immer noch nicht perfekt und vielleicht auch keine gute Mutter. Ist das wichtig? Der Traum wird Realit\u00e4t Bei mir sieht es immer aus wie bei Hempels unterm Sofa – st\u00f6rt \u00fcbrigens keinen Besuch mehr seit ich das Thema losgelassen habe. (Oder sie sind so h\u00f6flich und sagen nichts, hihi) Meine Tochter ist hochsensibel – wie ich – und geht nicht in den Kindergarten, aber dadurch bekomme ich s\u00e4mtliche Entwicklungsschritte zu Hause mit und sie ist durch diese N\u00e4he gef\u00fchlt \u201ebraver\u201c als viele andere Kinder.  Die Beziehung zu meinem Mann ist eher auf das Wochenende reduziert, aber durch Zeitfenster in denen wir ausf\u00fchrlich reden und wundersch\u00f6ne Ausfl\u00fcge zu dritt habe ich keine Defizite mehr.  Mein Studium musste ich abbrechen, aber jetzt kann ich das tun was ich mich sonst nie getraut h\u00e4tte: Ein eigenes Online-Business mit meinem Herzensthema aufbauen.  Und ich mag meinen K\u00f6rper wie er ist. Mag ich etwas nicht, dann stelle ich was um! Derzeit verzichte zum Beispiel auf S\u00fc\u00dfigkeiten und mache mehr Sport. Schon f\u00fchle ich mich besser.  Mein Leben ist alles andere als perfekt, aber ich bin gl\u00fccklich und ich bin richtig so wie ich bin! 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