“Mir bricht das Dach \u00fcber dem Kopf zusammen!”<\/p>\n

Kennt ihr diesen Satz?<\/p>\n

Zu Beginn ist alles so spannend und neu – ein kleiner Mensch der mich Tag und Nacht braucht. Der Besuch (Familie und Freunde) war f\u00fcr mich fast zu viel, aber ich wollte ja niemandem das Baby vorenthalten. Verhaltene Reaktionen, weil meine Tochter nat\u00fcrlich viel schlief oder dann auch immer \u00f6fter br\u00fcllte. Ehrlich gesagt versuchte ich anfangs sogar ein wenig nach Buch zu gehen. Gestillt? Gewickelt? Rumgetragen? Was kann sie jetzt noch haben? Warum ist sie einfach nicht gl\u00fccklich?<\/p>\n

Anfangs hat sie nachts tats\u00e4chlich nur ein Mal getrunken und wir waren dar\u00fcber total gl\u00fccklich, aber das \u00e4nderte sich nach 2 Monaten und es wurde richtig schlimm. Ich war oft mit meinem Mann abends drau\u00dfen und er hatte sie im Tragetuch, weil sie tags\u00fcber nur dort schlafen konnte. Abgepumpte Milch akzeptierte sie nicht und so konnte ich auch nicht wirklich mal f\u00fcr 2-3 Stunden alleine weg. Eigentlich war ich schon froh\u00a0wenn ich zwischendrin mal schlafen durfte. Deshalb war ich sehr froh mich mit anderen M\u00fcttern aus meinem Geburtsvorbereitungskurs treffen zu k\u00f6nnen und es war Sommer; drau\u00dfen trifft es sich leichter. Diese Treffen wurden mit der Zeit allerdings weniger und ich war nie alleine unterwegs. Emily war also, bis auf die Momente wo mein Mann sie \u00fcbernahm, an mich gebunden.<\/p>\n

Da hatte ich also dieses wunderbare kleine Wesen, das ich nicht lieben konnte und w\u00fcnschte mir meine Ruhe! Ich hatte eine Trauminsel die ich besuchen wollte – alleine, nur ein Buch und ein gro\u00dfes Bett. Schlafen, baden gehen, essen, lesen – ich brauchte so dringend Erholung! Ich machte mir riesige Vorw\u00fcrfe deswegen. Wieso liebe ich mein Kind nicht? Wieso ist sie st\u00e4ndig so ungl\u00fccklich? Wie kann ich es ihr nur Recht machen; ich gebe mich doch schon v\u00f6llig selbst auf? Wieso kann ich nicht so stark sein wie andere M\u00fctter? Warum kann mein Kind nicht anders sein und nach 6 Wochen durchschlafen?<\/p>\n

Ich sehnte mich nach Kontakt zu anderen. Nicht \u00fcber das Kind reden, nicht Mama sein. Aber das war total schwierig. Erst mal \u00fcberhaupt alleine rauszukommen, das war fast unm\u00f6glich bis sie 16 Monate alt war (da habe ich abgestillt). Und wenn doch mal jemand zu Besuch war oder ich unterwegs war – was war mein Thema? Genau: Meine Tochter! Ich hatte ja nichts anderes zu erz\u00e4hlen, denn mein Alltag bestand aus Baby. Den anderen ging ich sicher auf die Nerven, wenn ich fragte ob ich ihnen mit meinen Geschichten auf die Nerven gehe.<\/p>\n

Ehrlich gesagt war ich gleichzeitig geistig unterfordert und k\u00f6rperlich \u00fcberfordert. Ich habe meine Bed\u00fcrfnisse ignoriert und ich h\u00e4tte mir von Anfang an mehr Unterst\u00fctzung holen sollen. Das wei\u00df ich jetzt, aber damals war ich einfach nur m\u00fcde und fertig. Trotz Baby habe ich mich einsam gef\u00fchlt. Ich konnte mit meiner Tochter ja keine tiefgehenden Gespr\u00e4che f\u00fchren.<\/p>\n

Besser wurde es erst als ich abgestillt hatte, zum Therapeuten ging, mehr Schlaf bekam und auch endlich die Gelegenheit bekam wieder alleine unter die Leute zu kommen. Bei meinem zweiten Baby wei\u00df ich also wie ich diese Einsamkeit verhindern kann. Aber der Lernfaktor war mir eine Spur zu heftig.<\/p>\n

Falls du also gerade schwanger bist oder dir das alles bekannt vorkommt: Such dir Unterst\u00fctzung und \u00fcbergehe nicht deine Bed\u00fcrfnisse! Es hilft dir und deinem Baby nicht wenn du dich aufgibst und deine Grenzen \u00fcbergehst. Der Haushalt kann auch mal liegen bleiben wenn du daf\u00fcr etwas zu essen bekommst oder eine Runde Schlaf.<\/p>\n

Achte auf dich und liebe Gr\u00fc\u00dfe
\nDeine Julia<\/span><\/p>\n","protected":false},"excerpt":{"rendered":"

“Mir bricht das Dach \u00fcber dem Kopf zusammen!” Kennt ihr diesen Satz? Zu Beginn ist alles so spannend und neu – ein kleiner Mensch der mich Tag und Nacht braucht. Der Besuch (Familie und Freunde) war f\u00fcr mich fast zu viel, aber ich wollte ja niemandem das Baby vorenthalten. Verhaltene Reaktionen, weil meine Tochter nat\u00fcrlich viel schlief oder dann auch immer \u00f6fter br\u00fcllte. Ehrlich gesagt versuchte ich anfangs sogar ein wenig nach Buch zu gehen. Gestillt? Gewickelt? Rumgetragen? Was kann sie jetzt noch haben? Warum ist sie einfach nicht gl\u00fccklich?<\/p>\n","protected":false},"author":1,"featured_media":161,"comment_status":"open","ping_status":"open","sticky":false,"template":"","format":"standard","meta":{"footnotes":""},"categories":[43],"tags":[13,16,17,10],"class_list":["post-159","post","type-post","status-publish","format-standard","has-post-thumbnail","hentry","category-beduerfnisse","tag-beduerfnisse","tag-einsamkeit","tag-emotionen","tag-ueberforderung"],"yoast_head":"\n